Jüdische Hochzeitsbräuche - titel - novelatelier

Im jüdischen Glauben sind viele Traditionen verankert. So gibt es auch bei der Hochzeit eine Vielzahl alter Hochzeitsbräuche und Riten, die bis heute gepflegt werden. Hier findet Ihr einige davon.

Vor der Trauzeremonie

Es ist Tradition, dass sich die Brautleute vor der Hochzeit 24 Stunden lang nicht sehen. Sie vollziehen in dieser Zeit eine rituelle Reinigung im jüdischen Bad und fasten. Dieses wird erst nach der Trauzeremonie beendet.

Die Chuppa

Traditionell steht das Brautpaar bei der Trauung unter einer so genannten Chuppa. Das ist ein Traubaldachin, der zu allen vier Seiten offen ist. Übersetzt heißt Chuppa “Dach über dem Kopf” und symbolisiert das Haus, das durch die Eheschließung des Paares gebaut wird. Die Chuppa muss aus keinem bestimmten Material bestehen und kann persönlich auf das Brautpaar abgestimmt werden. Der Stoff kann zum Beispiel mit den Namen der Eheleute und Symbolen für ihre Lebensgeschichte, Herkunft und persönlichen Interessen bemalt werden. So hat jede Chuppa ihr ganz individuelles Aussehen.

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Der Ringtausch

Normalerweise erhält nur die Frau einen Ring, denn dieser steht als Zeichen für den Schutz, den sie von ihrem Ehemann erhält. Der Ring symbolisiert die Verbindung des Paares in ewiger Liebe. In westlichen Ländern ist es jedoch auch üblich, dass der Mann einen Ehering trägt.

Der Ehevertrag (Ketuba)

Nach dem Tausch der Ringe verliest der Rabbi die Ketuba, einen Ehevertrag, in welchem die Rechte und Pflichten des Paares festgehalten werden. Dieses Dokument wird an die Ehefrau ausgehändigt, nachdem der Bräutigam im Beisein, zweier, mit dem Brautpaar nicht verwandter Zeugen dieses unterschrieben hat. Im orthodoxen Judentum zählt die Ketuba als rechtlicher Vertrag unter den Eheleuten. Im progressiven Judentum dient dieser als romantisches Liebesversprechen.

Zerbrechen eines Glases

Zum Abschluss der Trauung zertritt der Mann mit dem Fuß ein Glas. Dieser Brauch steht einerseits als Symbol für die Zerstörung des Tempels in Jerusalem, er soll jedoch auch ermahnen, dass das Leben nicht nur freudige Ereignisse bereithält. Das frisch getraute Ehepaar wird dann mit „Masel Tow“ -Rufen, was „Viel Glück!“ bedeutet, von der Gemeinde lautstark beglückwünscht.

Nach der Trauzeremonie

In einigen jüdischen Kulturkreisen wird das Ehepaar nach der Zeremonie mit Reis oder Walnüssen, als Symbol für Fruchtbarkeit beworfen. Nach der Trauung wird meist ein traditioneller koscherer Empfang gegeben und somit das Fasten der Brautleute gebrochen.