Hallo ihr Lieben,
angeregt durch die diversen Threads zu dem Thema Hund in den letzten Tagen wollte ich nun auch mal unsere Geschichte erzählen:
Seit ca. zwei Jahren kümmern mein Mann und ich uns um einen unvermittelbaren Tierheim-Hund. Dieser Hund galt immer als schwer vermittelbar, weil er schon öfter unvermittelt gebissen hatte ohne erkennbaren Grund. Diverse Hundetrainer waren ratlos.
Nach einem Jahr haben wir das erste Mal ernsthaft überlegt, ihn zu uns zu holen, das aber aufgrund unserer Nachwuchsplanung gelassen. Im Oktober letzten Jahres dann fragte man uns, ob wir ihn als Pflegie bei uns daheim aufnehmen würden, weil man sich erhoffte, dass sich sein Verhalten in einem geregelten Umfeld bessern würde. Nach etlichem Hin und Her und diversen PNs an gewisse User *wink zu LizParker* haben wir ihn dann aufgenommen.
Anfangs war noch alles gut, dann verschlechterte sich sein Verhalten von Woche zu Woche. Im Haus wurde er immer unruhiger, ließ sich von uns immer schlechter händeln und nach genau fünf Wochen hat er mich ziemlich heftig in die Hand gebissen und versuchte, noch zweifach in den Arm nachzusetzen, Gott sei Dank hatte ich noch die dicke Jacke an. Somit war klar: Versuch gescheitert, denn wir konnten nun nicht mehr mit ihm zusammenleben, der Respekt vor ihm war zumindest von meiner Seite riesengroß.
Trotz allem war die Trauer um ihn riesengroß, als er weg war. Ich weiß nicht, wer von uns beiden mehr gelitten hat, es war, als wäre der Hund plötzlich gestorben.
Nach langen Gesprächen mit unserer Hundetrainerin haben wir dann beschlossen, die Augen aufzuhalten und haben dann Ende Dezember in einem Hundeforum unsere Zaubermaus gefunden...
An Weihnachten wurde sie dort vorgestellt, eine spanische Labrador-Windhund-Mix-Hündin, die auf einer Pflegestelle in Norddeutschland saß. Die Pflegestelle beschrieb sie als sehr ängstlich, aber lieb auch mit Kindern und verträglich mit anderen Hunden.
Somit sind wir nach Weihnachten dorthin gedüst und haben uns direkt verliebt. Entgegen aller Erwartungen ist sie schwanzwedelnd auf uns zu gekommen als wir das Haus der Pflegeeltern betreten haben. Mit mir hat sie direkt Kontakt aufgenommen, bei meinem Mann brauchte sie etwas länger (und etwas mehr Fleischwurst *g*). Sie hielt sich immer in unserer Nähe auf. Nach dem Spaziergang ließ sie sich auch von meinem Mann ohne Anzeichen von Unwohlsein anfassen.
Sie ist gar nicht "richtig" ängstlich, nur ein bisschen schüchtern. Es dauert nie lange bis die Neugier (im Notfall der Fleischwurstduft) siegt. [Blockierte Grafik: http://www.retriever-pfotenfreunde.de/images/smilies/giggleswe.gif]
Sie hatte uns ruckzuck um die Pfote gewickelt, die süße Maus und da die Pflegestelle keine Bedenken hatte, haben wir sie mitgenommen.
Das Zusammenleben mit ihr klappt super. Tagsüber, wenn wir arbeiten, ist sie für 4-5 h bei einer Nachbarin, die ebenfalls eine Hündin hat. Sie hat sich in den letzten sieben Wochen auch dank der Hundeschule schon unglaublich gemacht, auch und gerade im Umgang mit meinem Mann.
Wir freuen uns einfach jeden Tag über unsere Zaubermaus, sie bereichert unser Leben und wir sind einfach nur dankbar, dass das mit dem Tierschutzverein dort so schnell und unkompliziert geklappt hatte.
Ui... Ist jetzt ganz schön lang geworden...
Viele Grüße
Melle, die jetzt noch ein paar Fotos raussucht