Ich könnte mir vorstellen, dass es für Kathrin ein Unterschied ist, ob man eine Amputation durchführt, weil es als ultima ratio sein muss (z.B. kaputtes Bein, das also bereits rettungslos erkrankt bzw. beschädigt ist) oder ob das amputierte Gliedmaß/Gewebe zum Zeitpunkt der Amputation noch intakt ist. Das ist eine Unterscheidung, die oft gemacht wird und die aus medizinethischer Sicht auch ganz spannend ist.
Radikale Brustkrebsvorsorge - Angelina Jolie hat sich ihre Brüste vorsorglich amputieren lassen
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Warum nicht? Ich finde das eine ganz ähnliche Situation.
Eine Prothese erleichtert den Alltag. Sie ist für mich (lebens-) notwendiger wie eine Brust. Das Brustimplantat ist in erster Linie eine ästethische Angelegenheit. Und die High-Tech-Prothese ermöglicht dem Sportler vielleicht sogar, dass er seinem Sport (und ich sehe das jetzt in dem Fall als Beruf) weiterhin nach gehen kann. Schauspielerin kann ich theoretisch auch ohne Brust sein.
Es wird sich auch niemand ein Bein amputieren lassen, weil sein Risiko ein "Raucherbein" zu bekommen aufgrund rauchen, Diabetes und Übergewicht erhöht ist und sich dann eine High-Tech-Prothese umschnallen.
Bei diesem Thema wird es immer 2 Lager geben. Ich würde diesen Schritt mit der prophylaktischen Brustamputation vermutlich nicht gehen und kann somit bei Angelina Jolie keinen Nutzen für andere erkennen. Als Frau kann ich entweder mit einer "unechten" Brust umgehen oder nicht. Da hilft mir doch auch eine Angelina nicht weiter.
Vielleicht denken Männer von erkrankten Frauen in Zukunft anders.
Ich hatte auch ähnliche Gedanken wie Edelsteinchen. Und mir ist diese Vorgehensweise einfach zu radikal.
Aber jeder geht mit Krankheit und Tod anders um.
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Eine Prothese erleichtert den Alltag. Sie ist für mich (lebens-) notwendiger wie eine Brust. Das Brustimplantat ist in erster Linie eine ästethische Angelegenheit. Und die High-Tech-Prothese ermöglicht dem Sportler vielleicht sogar, dass er seinem Sport (und ich sehe das jetzt in dem Fall als Beruf) weiterhin nach gehen kann. Schauspielerin kann ich theoretisch auch ohne Brust sein.
Na ja, lebensnotwendig ist wohl weder das Brustimplantat noch die Beinprothese. Auch im Rollstuhl kann man gut leben und gutgemachte Brustimplantate ermöglichen es vielleicht auch einer Schauspielerin, weiterhin erfolgreich ihrem Beruf (in welchem gutes Aussehen nun mal durchaus eine Rolle spielt) nachgehen zu können. Ich finde auch nicht, dass man werten sollte, was nun schlimmer ist - die Brüste zu verlieren oder ein Bein, Arm etc. Aber das ist für mich auch gar nicht der Punkt, ich hab mich nur daran gestört, dass hier die finaziellen Möglichkeiten von Frau Jolie negativ thematisiert werden, obwohl die m.E. mit der eigentlichen Sache sehr wenig zu tun haben. Ob man nun die Entscheidung zur Amputation nachvollziehen kann oder nicht, steht ja auf einem ganz anderem Blatt.
Sylvie van der Vaart und Kylie Minouge haben sich auch mindestens eine Brust abnehmen und fachgerecht (und vermutlich recht kostenintensiv) wieder aufbauen lassen. Das hat meiner Erinnerung nach keine Kritik ausgelöst, obwohl sie damit ähnlich öffentlichkeitswirksam umgegangen sind.
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Hustelinchen, Sylvie und Kylie waren aber tatsächlich an Brustkrebs erkrankt, anders als Jolie.
Ich warte nur darauf, bis sich die ersten hysterischen Fans ebenfalls die Brust abnehmen lassen.
Und natürlich spiel der finanzielle Aspekt eine Rolle. Gerade in Amerika, wo es nicht selbstverständlich ist, dass man krankenversichert ist. Allein der Gentest kostet rund 3000 Euro.
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Angenommen, es gäbe wirklich hysterische Fans, die sich nun auch "einfach so" mal amputieren lassen würden (was ich für ein sehr unrealistisches Szenario halte) - na und? Die sind erwachsen, Minderjährigen wird man das nicht erlauben, und als erwachsene mündige Bürger dürfen sie ja wohl bitteschön mit ihrem Körper verfahren, wie sie es wollen - erst Recht, wenn sie den Eingriff auch noch selbst bezahlen.
Ich finde es auch bemerkenswert, dass es hier sofort ums Geld geht. Denn in Deutschland, flame hat das ja ausgeführt, werden solche Eingriffe bezahlt. Und in den USA gibt es, das habe ich geschrieben, Vereine, die den Menschen, die sowas nicht selbst bezahlen können, finanziell weiterhelfen, und gerade deshalb ist es dort ja so wichtig, dass man für das Thema eine Öffentlichkeit schafft, damit noch mehr Spenden zusammenkommen können. Deshalb ist es sehr wohl hilfreich, dass sie sich "geoutet" hat. Brustkrebs ist an und für sich kein so tolles Small-Talk-Thema für den Stehempfang im Golfclub. Wenn die Jolie es aber aufs Tablett bringt, dann wird darüber gesprochen, und dann kommt es sehr schnell zu dem berühmten Satz "da müsste man eigentlich mal was tun / was spenden" - das wird in den nächsten Tagen in den USA viele hunderte oder tausende Male passieren (schon deshalb, weil philantropisches Engagement dort einen wesentlich höheren Stellenwert hat als hier), und schon ist wieder ein paar Frauen mehr geholfen.
Meine erste Reaktion auf die Geschichte war nach einem ungläubigen "hä?" einfach nur Mitleid. Angehörige an Krebs zu verlieren ist für einen reichen Menschen genauso beschissen wie für einen ohne Geld. Und die Aussicht darauf, mit hoher Wahrscheinlichkeit dasselbe Schicksal teilen zu müssen, wenn man nichts unternimmt, ist immer furchteinflößend. Für eine Mutter vermutlich erst Recht ein totaler Horror, auch wenn ihre Kinder finanziell abgesichert sind, will sie doch trotzdem für sie da sein können so lange es irgendwie geht. Vor dem Tod sind alle gleich, dasselbe gilt für Siechtum und Schmerzen. Da helfen Dir auch keine Millionen. Die Entscheidung, sich seine Brust abnehmen zu lassen und mehrere riskante Operationen auf sich zu nehmen, ist für niemanden einfach. Ich weiß nicht, warum Jolie weniger Mitleid und Anteilnahme verdient hat als andere Menschen in ihrer Situation - nur deshalb, weil sie mehr Geld hat? Das fände ich wirklich erbärmlich.
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Leider kann ich mich nicht mehr an den Namen erinnern, aber AJ ist nicht die erste prominente Frau, die sich vorsorglich auf Grund eines deutlich erhöhten Brustkrebsrisikos und familiärer Vorbelastung die Brüste abnehmen hat lassen. Und ganz sicher wird sie auch nicht die letzte Frau sein, die für sich diese Entscheidung trifft.
Eine Vorbildfunktion sehe ich hier nicht, aber sicherlich wird das Thema Brustkrebsvorsorge, Brustkrebs erkennen, behandeln etc. wieder zumindest für ein paar Tage in den Fokus der Medien treten. Und das ist ja auch schon was.
Frauen mit entsprechender Familiengeschichte kennen diese Möglichkeit der Risikominimierung schon. Das ist also nichts neues. Und jemand, der diese oder andere Krebserkrankungen in der Familie erlebt hat, bewertet vorhandene Risiken vermutlich anders als Unbetroffene.
LG
Berenike -
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Das war Sharon Osbourne
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Hustelinchen, Sylvie und Kylie waren aber tatsächlich an Brustkrebs erkrankt, anders als Jolie.
Und das macht die Situation "besser"? ?-( Angelina Jolie hatte meines Wissens nach eine 87% Gefährdung an Brustkrebs zu erkranken, warum soll sie da auf diese läppischen 13% vertrauen, das es gut geht? Wie viele Menschen lassen sich ein Muttermal/Pfefferfleck wegschneiden, weil er tendenziell maligne ist? Ich zum Beispiel hab es getan und die Histologische Untersuchung hat mich in meiner Entscheidung bestätigt.
Ich lese aus ihrem Artikel heraus, dass sie es auch aus einer Verantwortung ihren Kindern gegenüber getan hat und ziehe meinen Hut vor dieser Entscheidung. Aber vielleicht hat es auch damit was zu tun, dass ich einem Brustzentrum arbeite und täglich dabei bin, wenn Frauen mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert werden. ich sehe sie, wenn sie ängstlich mit einen Tastbefund zu uns kommen....und wenn man es tasten kann, dann ist es meist schon sehr fortgeschritten. Sie durchlaufen bei uns die Diagnostik, ich hab sie in den Wartezeiten zwischendurch am Telefon, wenn sie ängstlich nach ihrem Befund fragen, ich sehe sie am Morgen ihrer Operation, wenn sie Drähte in ihre Brust geschoben bekommen, um den Tumor für die Operation zu markieren. Wenn ich will, kann ich mir ein paar Stunden später auch den Tumor anschauen, der zu uns zum röntgen kommt, damit unsere Ärzte entscheiden, ob genug weggeschnitten wurde oder noch mehr weg muss. Ein paar Wochen später stehen die Frauen dann wieder für die ersten Kontrolltermine vor mir, meist in körperlich schlechter Verfassung mit Perücke auf dem Kopf, durch die Chemo. Und ich werde sie die kommenden 5 Jahre regelmässig wiedersehen, wenn sie zur Kontrolle kommen, immer ängstlich angespannt, ob nicht wieder was ist....und auch das habe ich schon oft erlebt. Wenn ich dann bedenke, dass ich nur Aussenstehender in einer Klinik bin und Angelina Jolie das Sterben ihrer Mutter hautnah erlebt hat, dann verstehe ich ihre Entscheidung und wenn ich diese Prognose bekommen würde, dann würde sich mir mit meinem Wissen nicht die Frage nach dem ob, sonder nur nach dem wann und wie schnell ist es möglich stellen. -
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Stimmt, Sharon wars! Auf die wurde damals ja auch nicht so eingeprügelt. Weil sie schon älter ist? Nicht so reich? Keine Ahnung.
Vllt. hinkt der Vergleich ja auch ( ), aber ich stell mir das so wie mit einer heißen Herdplatte vor. Wenn man selber schon mal drauf gelangt hat oder bei anderen so eine fiese Brandblase gesehen hat, will man das nicht selber erleben. Also passt man auf oder schaltet den Herd rechtzeitig ab. Bei Brustkrebs geht das dann eben über die Brustamputation noch bevor die Krankheit eine Chance hat, auszubrechen.
LG
Berenike -
Ich habe doch nicht weniger Mitleid mit ihr (eigentlich habe ich gar keines) weil sie Geld hat. Wo liest Du das denn raus ?-(
Es gibt nun mal Leute, die den Schritt, den sie gegangen ist, nicht nachvollziehen können (ich meine damit den Schritt an die Öffentlichkeit). Ist das so falsch? Müssen das wieder alle gut finden? Und wenn nicht, dann gilt mal gleich als erbärmlich?
Warum darf sie in aller Öffentlichkeit Details über ihre OP ausbreiten? Was will sie damit erreichen?
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Ich meine gar nicht Dich konkret mit der Sache Mitleid - Geld.
Mir fällt nur auf, dass es hier sofort ums Geld ging. Geld, das sie mehr hat als andere, Geld, das ihr diese Geschichte bringen könnte. Das ist einfach nicht das erste, was mir zum Thema einfällt. Mir fällt da als erstes Mitleid ein.
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Mir fällt nur auf, dass es hier sofort ums Geld ging. Geld, das sie mehr hat als andere, Geld, das ihr diese Geschichte bringen könnte. Das ist einfach nicht das erste, was mir zum Thema einfällt. Mir fällt da als erstes Mitleid ein.
Das war eine sehr bewußte Entscheidung pro-Amputation. Sowas mag meinen Respekt verdienen, nicht jedoch mein Mitleid. Und was meine Meinung betrifft, die ist nicht abhängig davon, wieviel Geld jemand hat. Wollt's nur mal erwähnt haben.
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Ehrlich, Du hast kein Mitleid mit einer Frau, die ihre Mutter an Krebs verloren und von den Ärzten gesagt bekommen hat, dass ihr zu weit über 80% dasselbe Schicksal blühen könnte? Das war doch nicht einfach mal eine spontane Entscheidung pro Amputation, dieser Entscheidung gehen doch eine wirklich schlimme und traurige Geschichte und vermutlich viele schlaflose verzweifelte Nächte voraus.
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Ehrlich, Du hast kein Mitleid mit einer Frau, die ihre Mutter an Krebs verloren und von den Ärzten gesagt bekommen hat, dass ihr zu weit über 80% dasselbe Schicksal blühen könnte?
Nein. Und es gibt da noch ganz andere Geschichten, wo ich ebenfalls kein Mitleid entwickel. Traurige Geschichten gibt es genug und mein Mitleid bzw. Mitgefühl gehört den Menschen zu denen ich auch einen persönlichen Bezug habe.
EDIT:
Es gab übrigens genügend tragische Situationen in meinem Leben. Wenn ich aber eines nie haben wollte, dann war es Mitleid. Das war immer die Höchststrafe. -
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Nein. Und es gibt da noch ganz andere Geschichten, wo ich ebenfalls kein Mitleid entwickel. Traurige Geschichten gibt es genug und mein Mitleid gehört den Menschen zu denen ich auch einen persönlichen Bezug habe.
Ich bin da bei Lord. Ich finde ihre Geschichte traurig, aber ich bemitleide sie auch nicht. -
Dann nennt es meinetwegen Mitgefühl oder Anteilnahme. Ich halte das für ganz normale menschliche Regungen auch Menschen gegenüber, die man nicht persönlich kennt. Man zuckt ja auch zusammen, wenn man im Fernsehen sieht, wie sich jemand Wildfremdes verletzt oder wehtut.
Was mir bei einer solchen Geschichte jedenfalls nicht in den Sinn kommt ist die Frage, wieviel Bekanntheit oder Geld jemand damit verdienen könnte oder ob ihm ein solches Schicksal in irgendeiner Weise nützen könnte. Allein den Zusammenhang herzustellen, finde ich persönlich einfach unglaublich zynisch und auch pietätslos. Als ob diese Leute nur geldgeile Roboter wären, die immer nur noch mehr raffen wollen. Ein seltsames Menschenbild. Aber das ist wohl Geschmacks- und Erziehungssache.
Hätte eine mittellose unbekannte Frau diese Entscheidung getroffen und in der NYT veröffentlicht, wären die Reaktionen garantiert anders ausgefallen. Es hat natürlich mit dem Geld und dem Status zu tun, den Jolie hat, wenn man die (in meinen Augen geschmacklose und unnötige) Geldfrage ins Spiel bringt. Und da sind die Stichworte "Missgunst" (hustelinchen) und "Neider" (masseur) gar nicht so fehl am Platz.
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Alle, die die Entscheidung von AJ nicht gut heißen sind Neider, missgünstig, pietätlos, schlecht erzogen, geldgeil und was sonst noch alles. Sag mal soave, geht's noch? Wer oder was gibt Dir das Recht so über andere zu urteilen? Und Du bist die Mutter Theresa voller Mitgefühl und Anteilnahme. Mir wird schlecht bei so viel Selbtgerechtigkeit und Gutmenschgetue.
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@Mama_Mona
Eigentlich wollte ich ja nicht mehr reagieren, aber Danke für das hier:Alle, die die Entscheidung von AJ nicht gut heißen sind Neider, missgünstig, pietätlos, schlecht erzogen, geldgeil und was sonst noch alles. Sag mal soave, geht's noch? Wer oder was gibt Dir das Recht so über andere zu urteilen? Und Du bist die Mutter Theresa voller Mitgefühl und Anteilnahme. Mir wird schlecht bei so viel Selbtgerechtigkeit und Gutmenschgetue.
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Nö, mir geht es nicht darum, ob die Entscheidung gutgeheißen wird oder nicht, das muss jeder für sich entscheiden und es gibt so viel pro und so viel kontra, und ich persönlich habe noch nicht mal eine abschließende Meinung dazu, ob ich den Eingriff wirklich richtig finde.
Mir geht es hier nur darum, dass sofort Geld und die Unterstellung von Geldgeilheit und Geltungsbedürfnis bei der Jolie ins Spiel gebracht wurden bei einer Frage, die in meinen Augen nichts mit Geld und Geltungsbedürfnis zu tun hat. Ich bin nicht die einzige, der dieser Aspekt hier und heute im Laufe des Tages in dieser Diskussion aufgefallen ist. flame z.B. hat es nur eleganter formuliert, als sie von einer pathologischen Fixierung sprach.
Ich verstehe gar nicht, warum Du da jetzt so heftig reagierst und gleich beleidigend werden musst, aber immerhin hast Du mit dem Lord ja jemanden, mit dem Du Deine Empörung teilen kannst, das ist doch auch was, und vielleicht ist Dir ja jetzt schon nicht mehr ganz so schlecht.
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