Hallo =)
ich hab das Gefühl, dass ich endlich "raus" muss
aber: wohin?
und: ist es gut/okay für die Kinder?
was, wenn wir z. B. 300 km weit weg ziehen würden?
sollte man so einen Umzug nur machen, wenn die Kinder klein sind oder wenn eh ein Schulwechsel ansteht?
einerseits habe ich diesen tiefen Gedanken in mir, dass Kinder immer an der gleichen Stelle leben "müssen", immer die gleichen Leute um sich haben sollten.. andererseits denk (weiß?) ich, dass Veränderungen gut tun und stärken und für's Leben lernen lassen
Das Gefühl, einfach "raus zu müssen" habe ich auch. Alle 3 Jahre um genau zu sein... Ich bin mit meinen 23 Jahren bereits 14 Mal umgezogen- davon 10 Mal mit meinen Eltern und auch immer in der gleichen Gegend, aber einmal war auch ein Schulwechsel nötig. Und DAS würde ich NIEMALS mit (meinen) Kindern tun! Ich hatte damals massive Probleme in der Schule, weil die neue Klasse einfach schon viel weiter im Unterrichtsstoff war, als an meiner alten Schule, ich hab fast ein halbes Jahr gebraucht um wieder so gut zu sein, wie ich es eigentlich von mir gewohnt war. Außerdem haben mir als Kind meine alten Freunde dermaßen gefehlt, weil ich in der neuen Schule leider keinen Anschluss gefunden habe (ich konnte ja auch nie irgendwo mit spielen gehen, weil meine Mutter jeden Nachmittag mit mir den Unterrichtsstoff nachgeholt hat) Klar kann man jetzt sagen, dass ich daran gewachsen bin- aber für welchen Preis? Muss ein kleines Kind schon an solchen Herausforderungen wachsen? Sogar du hast Angst davor- wie soll es denn erst deinen Kindern gehen?
Aber das ist meine persönliche Geschichte und man kann das nicht über einen Kamm scheren. Aber ich würde immer bedenken, wie stark oder schwach deine Kinder in der Schule sind und wie gut sie im sozialen Umfeld integriert sind- kann ja sein, dass sie sich in ihrer Schule nicht so richtig wohl fühlen. In der alten Schule war ich eine der Besten und hatte viele Freunde, da dachten meine Eltern, dass es an einer neuen Schule bestimmt auch kein Problem wird. Falsch gedacht.
Auch meine Jüngeren Geschwister und Verwandte sind der Meinung (bzw. sagen von sich aus), dass sie kurz bovor ein Abschluss (10te Klasse, Abi? aber so alt sind deine Kinder ja glaube ich noch nicht, oder?) nicht die Schule wechseln wollen würden.
Aber ich kenne wie gesagt diese Rastlosigkeit und das Gefühl, woanders hin zu wollen- aber aus ganz anderen Gründen als du :). Das heißt nicht, dass ich nicht heimatverbunden bin- im Gegenteil. Ich fahre noch sehr oft in meine Heimat, weil ich dort für einen kurzen Moment zur Ruhe komme und meine Akkus aufladen kann- aber dauerhaft? In 20 Jahren sieht das (hoffentlich!) anders aus.
gerade deswegen, weil ich meist "Angst" vor Veränderungen habe, glaube ich eigentlich, dass es - vor allem meiner mir sehr ähnelnden Tochter - bestimmt gut tun würde und für die Zukunft stärken würde
Ich weiß nicht, ich bin ja keine Erziehungsexperte, aber ich glaube ich würde nicht wegziehen, wenn mein Kind Angst vor Veränderungen hat. Also, es muss meiner Meinung nach einen anderen Weg geben ihr mehr Stärke (und Selbstvertrauen??) zu geben als ein Ortswechsel- das wäre mir zu krass, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Wie heißt es so schön frei nach Goethe? "Gib deinem Kind erst Wurzeln und dann Flügel"