Vor der Hochzeit:
Bereits vor einigen Tagen versucht ich mal, meine Hochzeit für euch in Worte zu packen,
doch irgendwie, wurden es zu viele. Nun starte ich einen zweiten Versuch, und hoffe, dass dieser hinhaut
Die Woche davor war etwas stressig. Es musste dann doch noch etwas mehr geplant werden, als
gedacht. Aber am Ende hat sich dann auch für die kleinen Probleme noch eine Lösung gefunden. Mein Schatz musste am Freitag vor der Hochzeit noch notfallmässig zum Arzt, da er sich sowas ähnliches wie einen Hexenschuss eingefangen hatte, und vor Schmerzen fast nicht mehr gehen konnte. Am Freitagabend waren die Schmerzen dann weg.
Freitagabend kamen dann auch unsere Gäste aus Deutschland an. Es war so toll, all diese Freunde endlich wieder zu sehen. Viele haben sich auch untereinander schon lange nicht mehr gesehen, und so fing die Feier eigentlich bereits an diesem Abend an.
Samstag 28.09.13:
Samstag ging es früh für mich los. Ich habe bei meinen Eltern gepennt. Um sechs Uhr bin ich raus, um sieben sass ich bereits bei der Friseurin aufm heissen Stuhl. Kurz vor acht kam die Kosmetikerin dazu um mich zu schminken, und meine Mum liess sich noch frisieren. Um neun waren wir fertig, düsten nach Hause, ich schlüpfte in mein Kleid und dann stand auch schon der Fotograf vor der Tür und nahm mich mit aufs Schloss. Es waren gute 90 Minuten Fahrt und ich war total entspannt. Um punkt 11 Uhr kamen wir an, und da stand auch schon mein Schatz. Er sah suuuper toll aus. Ich bin richtig stolz auf ihn, dass er sich doch für eine Krawatte entschieden hat. Er sah damit einfach schick aus. Auf dem Schloss war es noch ein bisschen neblig, aber von der Temperatur her ging es gut. Knapp über 20°C und der Fotograf meinte, es sei eh besser für die Fotos ,wenn die Sonne nicht so krass reinscheint. Eine gute Stunde waren wir am shooten. Das Schloss war echt eine super Kulisse für die Fotos. Nach dem Fotoshooting sind wir zu unserem Hotel gefahren und haben noch eine Kleinigkeit zu uns genommen. Schatz fuhr dann mit dem Fotografen etwas eher zum Schloss zurück, um die Gäste zu begrüssen. Meine Freundin/Chauffeurin zog sich um, und ich wartete etwa 25 Minuten alleine im Restaurant. Es war ein komisches Gefühl. Ich merkte wie die Leute mich immer wieder anguckten, und ich hing einfach meinen Gedanken nach.Es war für mich sehr erstaunlich, wie ruhig ich in dem Moment war.
Um 13.30 Uhr kamen wir vor dem Schloss an. Eigentlich sollte der Gottesdienst dann losgehen, aber irgendwie standen noch Gäste vor dem Tor rum, und ich beauftragte meine Freundin erst einmal, die ganzen Leute auf ihre Plätze zu verweisen, bevor ich aussteige. Die Blumenkinder kamen kurz danach vors Tor, und los ging es. Unser Dudelsackspieler legte sich mächtig ins Zeug und wir schritten in den Schlosshof rein. Kaum kamen wir durchs Tor rein, fiel mein Schleier runter. Wir hatten den wohl zu wenig befestigt. Ich gab in meinem Dad, und sagte ihm, er soll ihn hinter die Gläser vom Sektempfang der schon bereitstand legen. Er guckte erst etwas verdutzt, aber ich sagte ihm dann, dass der Schleier nicht notwendig ist zum heiraten. Als wir uns den Gästen näherten, standen sie auch alle auf und begrüssten uns. Mein Schatz stand etwas nervös vorne, und war froh, als ich dann auch neben ihm stand. Mein Dad verschwand irgendwie ganz schnell zu meiner Mum, und wir setzten uns wieder alle. Mein Bruder und meine
Schwester begrüssten uns, stellten sich vor als Ansprechpartner während dem Fest und wünschten uns eine tolle Zeit. Dann ging es los mit Musik und es war so toll. Wir hatten einfach eine Person, die Gitarre spielte und dazu sang, aber es war so gewaltig. Ich schloss meine Augen und genoss einfach den Moment.
Und plötzlich spürte ich die Sonne auf mir, und als ich die Augen öffnete, war es immer noch bewölkt. Die Sonne schien einfach in mir, und ich konnte in dem Moment nicht anders als einfach nur zu grinsen. Die Predigt war super. Unser Trauspruch wurde vertieft und der Pastor sprach über die Ehe und wie sie zu uns eine neue Identität verleiht. Das wir einen Teil von uns hinter uns lassen müssen, wir dadurch aber viel mehr dazugewinnen. Direkt nach der Predigt ging es weiter mit den Eheversprechen. Ich las meins zuerst. Es war schön, ihm mit meinen eigenen Worten sagen zu können, wie wichtig er mir ist. Und es war auch schön, seine Worte zu hören. Die Frage der Fragen wurde uns nachher gar nicht mehr gestellt. Wir tauschten die Ringe aus, und dann bekamen wir eine riesen Portion Segen mit auf den Weg. Den Hochzeitskuss hat der Pastor vergessen. Das war irgendwie cool.
Nach der Trauung durften wir gaanz viele Glückwünsche entgegen nehmen. Wir haben uns richtig gefreut, dass sogar Leute wie unsere Nachbarn und so gekommen sind. Voll cool. Der Apéro war super schön angerichtet, aber irgendwie kamen wir nicht zum essen. Immer wieder wollten
Gäste von uns Fotos machen, und wir konnten einfach nicht nein sagen.
Um 16.00 Uhr ging es dann weiter mit den geladenen Gästen an den See für eine Schifffahrt. Kaum waren wir auf dem See, riss der Himmel auf und die Sonne kam. Es war einfach nur toll. Wir haben noch Gruppenfotos gemacht und einfach die Zeit genossen, mit den Leuten zu quatschen. Bei den Gästen kam die Fahrt auch super an. Wieder zurück auf festem Boden, liessen wir Ballone steigen, mit Geschenkkarten dran befestigt. Mittlerweile kamen bereits drei Karten zurück.
Zurück auf dem Schloss mussten wir noch ein paar Minuten auf unser Essen warten. Der Wind wurde eingeschenkt, und wir hielten eine kurze Rede und dann ging es los. Das Essen war super toll, nur ging es mir genau gleich wie vielen anderen Bräuten hier, ich konnte einfach nicht viel essen wegem Kleid. Und ich hab es extra nicht zu eng abstecken lassen. Da war ich schon bissel enttäuscht. Während die anderen dann noch am essen waren, ging ich etwas an die frische Luft mit meinen zwei Blumenkinder und wir hatten eine menge Spass zusammen. Später ging es weiter mit dem Abendprogramm. Unsere Gäste waren da einfach toll. Es wurde für uns gesungen und musiziert, gespielt, geschauspielert. Auch das coole Spiel wo wir als Brautpaar Rücken an Rücken sassen und dann die Fragen kamen, bei denen es darum ging, möglichst viel gleich zu beantworten. Wir hatten genau 75% Übereinstimmung.
Die Zeit raste dahin, und es kam die Zeit für unseren Tanz. Alle Gäste kamen auf die Bühne und standen um uns herum, während wir zu Enya – Wild Child tanzten. Als das zweite Lied begann, holten wir nach und nach die anderen Gäste dazu, bis irgendwann alle tanzten, ausser diejenigen, die sich ganz schnell aus dem Staub gemacht haben Einige Zeit später durften wir
unsere Hochzeitstorte anschneiden. Sie hat super geschmeckt. Leider war in meinem Magen schon zu voll und zu sehr eingeengt, als dass ich die anderen Desserts auch hätte probieren können. Aber den Gästen hats geschmeckt, und das hat mich gefreut.
Gegen 00.30 riefen die Organisatoren alle Gäste zusammen nach draussen. Schatz und ich sollten im Saal warten. Wenige später wurden wir gerufen. Die ganzen Gäste standen im Flur und die Treppe rauf bis in den Saal mit einem Teelicht in der Hand, und bildeten einen Gang, durch welchen wir nach draussen schreiten durften. Nach und nach kamen die Gäste hinter uns mit. Im
Schlosshof bildeten wir einen Kreis. Dazu spielte unser Gitarrist ein Lied und alle Gäste sangen dazu: „Ihr seid ein Segen, ihr seid ein Segen. Ihr seid ein Segen für diese Welt.“ Es war so wunderschön. Meine Schwester richtet noch ein paar Worte an uns, und übergab uns eine Flaschenpost mit unseren Eheversprechen drin. Wenn einmal schwere Zeiten auf uns zukommen, sollen wir diese öffnen und unsere Eheverspreche wieder vorlesen. Uns daran erinnern, was wir uns am 28.09.13 vor Gott, unserer Familie und Freunden versprochen haben. Und dann war
der Augenblick, wo wir uns von jedem Gast verabschieden konnten. Ich genoss es sehr, jedem einzelnen nochmals zu danken, und die lieben Leute nochmals zu drücken. Und als ich mich zuletzt von meinen Eltern verabschiedet habe und mich umdrehe, sehe ich, dass alle Gäste ihr Licht auf den Boden zu einem riesigen Herz gestellt haben. Es sah so wunderschön aus. Es war fast zu schön um zu gehen, aber es war der richtige Zeitpunkt. Wir liessen die Gäste weiterfeiern
und freuten uns auf einen Moment Ruhe und Zeit für uns zwei.
Am nächsten Morgen, noch etwas zu früh standen wir auf, fuhren zum Schloss, holten unsere restlichen Sachen ab (Bier und Wein) und fuhren zu unseren deutschen Gästen, um mit ihnen zu frühstücken. Es war eine entspannte Stimmung, auch wenn einige noch ziemlich müde waren.
Die ganze Hochzeit war super schön. Es war so entspannt, wir konnten alles sehr geniessen und wir haben nur tolle Feedbacks bekommen. Es war immer was los, aber auch nicht zu gedrängtes Programm. Das grösste Geschenk haben uns die Gäste gemacht, indem sie uns so viel Liebe entgegen brachten und für so tolle Stimmung sorgten. Wir sind echt happy, so viele tolle Leute um uns rum zu haben.
Fotos könnte ihr auf unserer Homepage angucken: http://hochzeit.schnaaarp.de/gallerie